Mein Weg mit der Pubertät meines Sohnes umzugehen.

Ich möchte hier nicht den Begriff Pubertät erklären, denn jeder kennt, diese Phase zwischen Kind sein und Erwachsen werden. Darüber gibt es genug Literatur. Mit diesem kurzen Beitrag möchte ich lediglich den Eltern Mut machen, die mit ihrem pubertierenden Kind kurz vor der Verzweiflung stehen. Da stand ich auch schon.

Das Phänomen der Pubertät trifft wohl jeden, den einen härter, den anderen weniger hart. Am härtesten jedoch trifft es immer die Eltern. Als Mutter oder Vater weiß man plötzlich nicht mehr wie man sich dem Kind gegenüber verhalten soll, denn alles, was man sagt oder macht, scheint falsch zu sein.

Der Spross macht während der Pubertätimmer mehr was er will und immer weniger was er soll, gut Zureden oder Bestrafen, scheint an pubertierenden Teenagern einfach abzufallen. Und zu allem Übel fühlt sich das Kind grundsätzlich missverstanden und Unrecht behandelt.

Jetzt ist cool sein wichtiger als alles andere. Dadurch ”vergreift” sich das Kind auch schon mal im Ton und man möchte meinen, der Sohn bzw. die Tochter reden mit gleichaltrigen. Die Teenager erscheinen einem respektlos und aufsässig zu sein.

Trotz der Probleme während der Pubertät, welche uns Eltern zur Verzweiflung bringen kann, haben wir unser Kind dennoch lieb und möchte nur ”das Beste” fürs Kind.

Warum versteht es das denn nicht?

Doch, es versteht!

Auch die Pannen, die schlechteren Noten und all das andere Gehabe sind nicht böse gemeint, all dies gehört zum Erwachsen werden dazu. Allen, die als Eltern gerade in diese heiße Phase des Eltern seins einsteigen kann ich nur sagen: Es geht vorbei. Nicht heute und auch noch nicht Morgen, aber es wird auf jeden Fall wieder besser.

Mein Sohn ist gerade 15 und man höre und staune, ich dringe manchmal doch zu ihm durch. Das war noch vor einem halben Jahr fast völlig unmöglich.

Cool sein will er immer noch, aber auch in der Schule klappt es immer besser. Auch diese uncoolen Aufgabenblätter, welche nur aus Schikane ständig verteilt werden, gibt er jetzt öfter ab und kassiert auch bessere Noten. Auf die er ja stolz ist.

Ein Rezept, „wie mache ich alles Richtig“ gibt es dazu nicht. Ich habe meist nur versucht mich an meine eigene Jugend zu erinnern, und musste feststellen, dass ich meinen Eltern auch nicht nur Freude bereitet habe. Das Wort der Freunde ist halt gewichtiger als das der Eltern. Das war schon immer so und wird auch so bleiben.

Auf jeden Fall bringen zu viele Verbote keinen Erfolg. Das Selektieren der vermeindlichen Freunde nutzt nichts, denn niemand kann seinem Kind ständig hinterher laufen. Es hat mich etwas Überwindung gekostet, aber ich habe es einfach mit Vertrauen versucht. Und muss sagen, es sieht vielversprechend aus. Mit einigen Freunden meines Sohnes bin ich natürlich nicht wirklich einverstanden, aber er versucht mittlerweile einen halbwegs gesunden Mix aus ”Coolen” und ”Vernünftigen” in seinem Freundeskreis herzustellen. Hilfreich war naturlich auch, dass er eine Freundin gefunden hat, die etwas vernünftiger ist als er.

Das Beste um die Pubertät des Kindes zu überstehen ist meiner Meinung nach, die Kinder nicht allein zu lassen, ihre Probleme ernst zu nehmen und trotz bösen Blicken das Gespräch zu suchen. Die Pubertät geht sicher irgendwann vorbei.